dachlatte.de - Dachdeckermeister und Industriekletterer

Historische Dächer: Geschichte auf hohem Niveau vom 13.11.2017

Historische Dächer

Historische Dächer können erhalten und dennoch modernisiert werden. Der Düsseldorfer Dachdeckermeister Marc Peschel weiß, dass „ein Spagat“ zu stemmen ist, wenn Arbeiten an solchen historischen Gebäuden ausgeführt werden müssen.

Weder vor einem Jahrhundert noch heute existieren für manche Gebäude keinerlei Vorgaben für den Wärmeschutz. Denn denkmalgeschützte Gebäude sind von den Vorschriften der Energie-Einsparverordnung EnEV zum Wärmeschutz ausdrücklich ausgenommen.

Historische Dächer: Alle müssen an einer Lösung arbeiten

Doch der Denkmalschutz setzt sehr enge Grenzen bei der Sanierung, andererseits müssen aus Sicht des Dachdeckers die aktuellen Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks als „Stand der Technik“ verbindlich erfüllt werden. Wenn bei alten Gebäuden Elemente der tragenden Unterkonstruktion wegen Pilz- oder Schädlingsbefalls sanierungsbedürftig ist, muss auch die Dacheindeckung zurückgebaut werden. Nur selten sind die alten Eindeckungen wiederverwendbar. Marc Peschel: „Umso wichtiger ist es, bereits bei der Planung einer Sanierung historischer Bausubstanz den Dachdecker ins Boot zu holen“. Gemeinsam mit Bauherr, Planer, Denkmalschutz und dem ausführenden Handwerker müssen dann Lösungen erarbeitet werden, die realisierbar und finanzierbar sind.

Wenn z. B. die Räume unter dem historischen Dach ausgebaut sind und so erhalten werden müssen, ist eine Zwischensparren-Dämmung kaum möglich. Die Alternative könnte eine Aufsparrendämmung sein. Da diese aber den Dachaufbau mindestens um die Dicke der Dämmung erhöht, müssen schon im Planungsstadium machbare Kompromisse mit dem Denkmalschutz dem Dachdecker gefunden werden.

Historische Dächer: Denkmalschutz beachten!

Ebenso unverzichtbar ist die Erfahrung des Dachdeckers, wenn eine neue Dacheindeckung in Art, Form und Farbe weitgehend dem historischen Original ähneln soll. Der Dachdecker verfügt über ein fundiertes Wissen über die Produktpaletten der Hersteller von Eindeckungsmaterialien, sie als Alternativen infrage kommen. Dies gilt für keramische Dacheindeckungen mit Dachziegeln aus Ton ebenso wie für eine originalnahe Nachbildung einer Schieferdeckung. Und wenn Gauben, Türme oder Erker an die Dachfläche angrenzen, müssen nach dem Denkmalschutz z. B. für Kehlen eine Ausführung erarbeitet werden, die dem Original optisch entspricht.

Die hohe Handwerkskunst der Metallbe- und -verarbeitung, übrigens auch eine Dachdecker-Arbeit, ist bei der Sanierung von Turmspitzen, Zierelementen oder Wasserabführungen gefragt. Liegen keine Zeichnungen der Elemente mehr vor, muss der Dachdecker hier zusammen mit den Denkmalschützern vertretbare Lösungen entwickeln. Dazu muss der Dach-Fachmann auch über ein umfassendes Wissen über Arbeitstechniken aus historischen Zeiten verfügen und diese auch wie die Meister von früher anwenden können.

Mehr Informationen zum Thema historischer Dächer und Bausubstanz erfahren Sie von Dachdeckermeister Marc Peschel persönlich.

Facebook

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Facebook.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Silhouette: Dachdecker bei der Arbeit.