Sommerzeit – Urlaubszeit. Nur nicht für das Dach. Darauf weist der Düsseldorfer Dachdeckermeister Marc Peschel hin. Im Gegenteil: Das Dach im Sommer ist extremen Belastungen ausgesetzt.
Die direkte Sonneneinstrahlung kann die Dachoberfläche auf bis zu 70o C aufheizen. Dann zeigt sich, wie gut die Wärmedämmung und deren fachgerechte Verarbeitung ist. Eine gute Wärmedämmung im Winter ist auch ein guter sommerlicher Wärmeschutz.
Der „Urlaub“ für das Dach ist auch gestrichen, wenn ein Wolkenbruch die Dacheindeckung in doppelter Hinsicht fordert: Die bis auf 70o C aufgeheizte Dachfläche wird bei einem Starkregen innerhalb weniger Minuten um 40 oder 50o C heruntergekühlt. Und zusätzlich müssen diese Regenmassen sicher abgeführt werden. Je nach Dachneigung sind nach dem Fachregelwerk des Dachdeckerhandwerks Unterspannbahnen oder regen- bzw. wasserdichte Unterdeckungen vorgeschrieben. Je geringer die Dachneigung ist, desto aufwändiger die Unterkonstruktion. Auch die richtige Dimensionierung von Dachrinnen und Fallrohren entscheidet über die zuverlässige Wasserabführung. Marc Peschel rechnet es vor: Bei einem Wolkenbruch mit 40 Liter Regenmenge müssen auf einer 180 m2 großen Dachfläche eines 1-Familienhauses binnen einer Stunde 7.200 Liter Wasser abgeführt werden. Deshalb müssen Rinnen und Fallrohre frei von Ablagerungen durch Laub und Äste sein.
Dach im Sommer: Jetzt Vorsorge treffen
Nicht etwa der Winddruck, sondern der Windsog auf der dem Sturm abgewandten Seite und in den Randbereichen der Dachflächen erfordern Vorsorgemaßnahmen. Für alle Dächer, die nach dem 1. März 2011 errichtet oder saniert wurden, sind Sicherungsmaßnahmen nach DIN 1055-4 vorgeschrieben. Die Windzone der Region, topografische Gegebenheiten und die umliegende Bebauung z. B. mit Hochhäusern entscheiden, wie Dachziegel und Dachsteine gegen Windsog gesichert werden müssen. Meist erfolgt dies mit sogenannten Sturmklammern an einer exakt vorgeschriebenen Anzahl von Eindeckungselementen. Windsogsicherungsmaßnahmen sind übrigens auch bei Flachdächern einzuhalten.
„Wenn das Dach gemäß den gesetzlichen Vorschriften und dem Fachregelwerk ausgeführt ist, wird es im Schadensfall keine Probleme bei der Regulierung von Gebäudeschäden nach einem Unwetter kommen“, so Marc Peschel. Allerdings gäbe es niemals einen absoluten Schutz gegen Wetterextreme. Peschel rät, das Dach regelmäßig einem DachCheck zu unterziehen.
Mehr Informationen zum DachCheck erfahren Sie von Dachdeckermeister Marc Peschel persönlich.