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Dachbeschichtung: Kosmetik oder Nutzen? vom 06.08.2018

dachbeschichtung

Immer häufiger werben die Anbieter von Dachbeschichtungen mit Argumenten wie „Wertsteigerung der Immobilie“ und einer „Alternative zur Neueindeckung“. Doch wie wichtig ist eine Dachbeschichtung wirklich? 

Dachdeckermeister Marc Peschel aus Düsseldorf sieht das eher skeptisch: „Ein verrostetes Auto wird auch nicht durch eine Beschichtung mit einem neuen Lack wieder TÜV-fähig und verkehrssicher“.

Eine Dacheindeckung ist jahrezehntelang allen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Die Alterung ist unvermeidlich. Aber durch eine Beschichtung kann der Alterungsprozess nicht rückgängig gemacht werden.

Vor jeder Dachbeschichtung ist eine gründliche Dachreinigung Voraussetzung. Viele Dachbeschichter argumentieren, dass Ziegel und Dachsteine porös würden und Nässe wie einen Schwamm aufnähmen. Die Beschichtung solle dies verhindern. „Ich frage mich dann aber, wie ein durchfeuchtetes Dach getrocknet wird, um die Beschichtung aufzubringen?“, so der Einwand von Peschel. Und wenn das Dach frei von Rückständen, Ölen bzw. Fetten sein soll, müssten zur Reinigung entsprechende Reinigungsmittel eingesetzt werden. „Wohin werden diese Abwässer mit ihren Belastungen eingeleitet?“ fragt sich Marc Peschel. Übrigens ist bei asbesthaltigen Eindeckungen eine Reinigung gesetzlich verboten.

Verlängerung der Dachlebensdauer nicht beweisbar

Die überdeckten Bereiche der Dachziegel und Dachsteine bleiben bei der Reinigung außen vor. Die anschließende Beschichtung versiegelt also praktisch diese Bereiche. Doch der „Schutzfilm“ wird durch die unvermeidlichen Bewegungen der Dachelemente bei Sturm „entsiegelt“. Dadurch kann die Beschichtung sogar stellenweise abplatzen. Und der Aspekt der Entsorgung: Unbeschichtete Dachziegel und Dachsteine können für vielfältige weitere Verwendungen recycelt werden. Fraglich, ob das auch bei den meist mit Reinacryl beschichteten Eindeckungen der Fall sein wird.

„Eine nachträgliche Beschichtung ist nicht vergleichbar mit den von Werk an durchgefärbten oder mit einer Engobe beschichteten Deckelementen“, weiß Marc Peschel.

Sein Fazit daher: „Dass die Lebensdauer der Eindeckung durch eine Beschichtung um 10 Jahre verlängert werden kann, ist kaum beweisbar. Und selbst wenn: Eine Neueindeckung würde mit einer Beschichtung, die auch Geld kostet, nur um einige Jahre verschoben“. Ob allerdings wirklich eine Neueindeckung notwendig ist, kann Dachdeckermeister Marc Peschel gerne vorab prüfen.

Mehr Informationen zum Thema Dachbeschichtung und Neueindeckung erfahren Sie von Dachdeckermeister Marc Peschel persönlich.

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Silhouette: Dachdecker bei der Arbeit.