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Wenn das Billig-Dach zur Kostenfalle wird vom 13.09.2018

Besonders für Arbeiten rund ums Dach gilt: Auch wer nicht sofort einen Handwerker findet, sollte lieber warten als bei vermeintlichen „Schnäppchen-Angeboten“ zuzugreifen. Denn ein Billig-Dach kann am Ende ganz schön teuer werden. Das ist der Rat des Düsseldorfer Dachdeckermeisters Marc Peschel.

Die „Muskelhypothek“ beim Neubau, die selbst verlegte Wärmedämmung: Das sind verlockende „Sparmaßnahmen“. Die Gefahr von teuren Folgeschäden ist jedoch weitaus größer als das „Einsparungs-Potenzial“. Denn bereits kleine Mängel bei der Dämmung, wie z. B. undichte Dampfsperren oder gar der Einsatz der falschen Dämmstoffe, können teuer werden. Dann wird eine Totalsanierung der Dämmung nicht mehr zu umgehen sein.

„Dachziegel verlegen kann eben nicht jeder“

Spätestens, wenn der nächste Sturm mangels vorgeschriebener Windsogsicherung seine Spuren am Dach interlässt wird klar: Dachziegel und Dachpfannen selbst verlegen kann eben nicht jeder. Auch für die Gebäudeversicherung endet hier das Verständnis – und möglicherweise die Bereitschaft zur Schadensregulierung.

Auch bei Unterschreitung der Regeldachneigung ohne Zusatzmaßnahmen kann Regen die Dachwohnung „fluten“. Und wenn das Dachfenster in Eigenregie eingebaut wurde, melden bald sichtbare Feuchtigkeitsspuren am Rahmen teure Fehler schon nach kurzer Zeit.

Und wer weiß als Laie schon, dass bei der Montage von Solaranlagen die gleichen hohen Anforderungen wie an Dacheindeckungen einzuhalten sind?

Thema Sicherheit auf der Dachbaustelle: Die Berufsgenossenschaft kann jederzeit Baustellenkontrollen durchführen und nach einem Unfall auch den Bauherren in Regress nehmen. Marc Peschel warnt vor einer Verharmlosung der Dach-Arbeiten: „Von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit BAuA wurden 432 tödlich verlaufende Absturzunfälle untersucht. Davon waren 49 – also 11,3 % – aus einer Höhe von weniger als 2 m passiert“.

Bei günstigen Angeboten die Qualität und Qualifikation hinterfragen

Zur Vorsicht mahnt Peschel auch bei „günstigen Angeboten“ an der Haustüre. Hier ist oft weder nachvollziehbar, ob der hausierende Anbieter die Qualifikation und Befugnis für Dacharbeiten besitzt noch ob eine Haftpflichtversicherung besteht, die vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung vor Arbeitsbeginn erstellt wird oder ob die Entsorgung von Alt- und Reststoffen ordnungsgemäß erfolgt. Der Auftraggeber bleibt aber dennoch in der Mithaftung.

Mehr Informationen zum Thema Qualifikation erfahren Sie von Dachdeckermeister Marc Peschel persönlich.

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Silhouette: Dachdecker bei der Arbeit.